Dienstag, 9. März 2010

„Hoteldesign ist emotional“


Das Hamburger Unternehmen Joi-Design setzt auf warme Farben und organische Formen

HAMBURG „Hotel-Design ist in erster Linie emotional, während Büro-Design eher neutral sein muss“, sagt Peter Joehnk. Der Inhaber des Hamburger Innenarchitekturbüros Joi Design setzt bei seinen Aufträgen auf den Wohlfühlfaktor. So auch beim Restaurant Le Soleil im Hotel Le Royal Méridien in Hamburg.

Eine riesengroße Sonne geleitet den Gast ins Innere des Restaurants. „Die zwischen den goldenen Säulen schräg eingespannte Glasscheibe nimmt mit eingeätzten Sonnenstrahlen das Motiv auf und dämpft so in Teilen die Transparenz – zu Gunsten der Intimität der Gäste“, erklärt Joehnk. Anheimelnde Naturtöne bilden die Basis für das Farb- und Materialkonzept.

Diplom-Designer und Innenarchitekt Peter Joehnk gestaltet seit 1984 Hotels. 2003 gründete er seine Firma mit heute 20 Mitarbeitern. Die Inneneinrichtung von 30 Hotels wurde von Peter Joehnk entwickelt und realisiert. Er gehört damit zu der Handvoll führender auf Hotels spezialisierter Designer und Innenarchitekten in Deutschland. Die Handschrift des Hamburger Innenarchitekturbüros findet man unter anderem bei McCafé Germany, im Steigenberger Day Spa Hamburg, im Robinson Club Select Maris (Türkei), im Le Méridien Dom Hotel Köln und im Berliner Bar-Restaurant Zing. „Wir sehen den Raum als kräftiges Marketingstatement und als Werbebotschaft an seine Gäste. Insofern versuchen wir eine Hülle zu schaffen, ähnlich wie ein Verpackungsdesign, das dem jeweiligen Produkt entspricht“, beschreibt Peter Joehnk seine Intention.
So sähen die McCafés von McDonald’s natürlich ganz anders aus als das Restaurant Le Soleil. Immer wieder zu finden sind jedoch warme Farben und moderne, runde Formen mit klassischen Zitaten. „Als großen übergreifenden Trend in der Hotellerie sehe ich das Thema Wellness“, so Joehnk. Auf die Raumgestaltung übertragen bedeute dies, dass Begriffe wie Natürlichkeit und Gesundheit, aber auch der asiatische Einfluss und die chinesische Lehre Feng Shui an Bedeutung gewinnen würden.

„Schlicht in der Formensprache, aber edel im Detail“, so Joehnk, „das ist die Tendenz.“ Im Trend lägen zudem kubische und organische Formen, kräftige Farben und farbiges Licht, aber auch extrem cooles Innendesign, zum Beispiel rein weiße Räume. Mathias Thurm

www.joi-design.com

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2006/15, Seite 7