Montag, 29. März 2010

Ausprobiert - das Corbin Feng Shui Business Hotel in Freising


Anlässlich der Farbmesse in München wollte ich es selbst erfahren. Wie fühlt sich ein Hotel, das stringent nach dem baubiologischen Kriterien meines Lehrmeisters Prof. Jes T.J. Lim zertifiziert wurde, wohl an?
Selten habe ich mich so wohl gefühlt. Ich wollte am nächsten Morgen gar nicht mehr weg...
Klar sieht man als Feng Shui Beraterin genauer hin - vergleicht mit den eigenen Erfahrungen und den Kenntnissen der Ausbildung. Hier fühlte ich einmal mehr - "Feng Shui sieht man normalerweise nicht, man spürt es...", es fühlte sich einfach stimmig an. Der Schlaf war tief und gut, das Frühstück hervorragend und sehr reichlich und die Angestellten sehr, sehr freundlich und zuvorkommend. Fazit: Immer wieder!!!

Dienstag, 9. März 2010

Das Corbin Feng Shui Business Hotel auf der Liste der besten Hotels weltweit

Freising. Das Corbin Feng Shui Business Hotel in Freising wurde von Trivago auf die Liste der besten Hotels weltweit gesetzt. Das Hotel unter Leitung von Marc Sielhöfer wurde von der größten europäischen Reisecommunity auf Platz eins in der Kategorie der „Top Hotels Freising“ gesetzt. Das Ereignis beruht auf den Gästebewertungen zu fast 400.000 Hotels.Karin Gabler
Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2009/31, Seite 23

Wellness und Wohnen mit Feng Shui

DÜSSELDORF. Vor der mit Muschelmotiven bemalten Wohnskulptur Ovodarium bleiben die Messebesucher fasziniert stehen. „Oh, wirkt das chillig“, sind sie sich einig. „Darin möchte man relaxen.“ Die künstlerisch gestaltete Außenseite der Skulptur umgibt einen ergonomisch ausgeformten Innenraum. Die edlen Mosaikwände der geräumigen Höhle strahlen wohlige Wärme aus. Wie bei einem Tepidarium entfachen sie, durch ein im Sockel verborgenes Wasserumlaufsystem, eine ganzheitlich heilsame Wirkung.

Am Beispiel des Ovodariums zeigt sich ein Trend der Wellness-Welt. Es geht in Zukunft nicht nur um Funktion und Design, sondern vielmehr darum, Orte der Kraft zu schaffen. Diese für Ruhezonen in Spas und Saunagärten entwickelte Wohnskulptur des österreichischen Künstlers Thomas Györi sahen Besucher der Messe Beauty International Düsseldorf in der Sonderschau „Spa Business Lounge“. In der von Spa-Designer Joachim Hallwachs erstmalig konzipierten Lounge trafen sich Hoteliers, Spa-Betreiber und Kosmetikerinnen, um sich über Trends zu informieren.

Asiatische Konzepte

Laut einigen Experten wird der Bereich Medical Wellness immer wichtiger. Wie können die Hoteliers die Wünsche und Träume der Gäste erfüllen? Spa-Experte Hallwachs gab in einem Vortrag Tipps. Resort-Hotels müssen ihre klinische Kompetenz in hochwertigem Wohlfühl-Ambiente anbieten. Dabei ist es wichtig, Geomantik und Feng Shui zu integrieren. Denn zukünftig gehe es darum, Orte der Kraft und Energie zu schaffen und den Menschen ganzheitlich mit all seinen Sinnen zu erfassen, damit er sich wohlfühlt. Kreativ gestaltete Wasserwelten und großzügig konzipierte Ruheoasen spielen dabei bedeutungsvolle Rollen.
Keine Rimini-Lösungen

Hallwachs warnte die anwesenden Hoteliers vor den sogenannten Rimini-Lösungen, wenn die Gäste Kopf an Kopf gereiht in den Ruheräumen liegen müssen. Das sei Sparen am falschen Ende. Luxus, im Sinne von Raum für die Gäste, sei das Gebot der Stunde und auch der Zukunft.

„Es ist wichtig, im Wellness-Bereich eine sinnvolle Mischung zu planen, die sich aus nur bedingt wirtschaftlich erfassbaren Angeboten zusammensetzt, wie Sauna und Pool, sowie solchen, die direkten Benefit bringen wie Personalcoaching, Ernährung und Treatments.“

Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Hotels oder Resorts ist es laut Hallwachs auch bedeutsam, Behandlungsräume für Männer mit eigenem Design und passender Marketingsprache anzubieten. Beauty ist auch für den Mann von morgen ein immer wichtigeres Thema.

Die richtige Mischung aus Bereichen, in denen Frauen und Männer sowohl getrennt als auch als Paar in Kabinen entspannen können, gehört ebenso zu den goldenen Spa-Regeln. Denn Pärchen seien nach wie vor bereit, für Luxus und außergewöhnliche Wellness-Erlebnisse zu zweit viel Geld auszugeben.

Spa im Zimmer

Deshalb sind zunehmend Spa-Suiten mit Dampfbad, Sauna und Massageplatz beliebt. Des Weiteren spiele Romantik im Hotelzimmer eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wie das funktionieren kann, zeigte Designer Hallwachs am Beispiel eines Romantik Hotels: Ein drehbares frontal mit Blick auf die Natur ausgerichtetes Bett ist das Herzstück des Zimmers. Beim Kuscheln lässt es sich zum Kamin drehen. Hallwachs ist überzeugt: „Luxuriöse Hotelzimmer verkaufen sich nach wie vor am besten.“ Elke Birke

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2009/17, Seite 7

Feng Shui Hotel MELAROSE in Berlin

Für schöne Dinge hat Sonja Bauerfeind ein Faible. Besonders gut kennt sie sich mit Make-ups, Cremes und Pudern aus. So verwundert es nicht, dass die gelernte Kosmetikerin bei der Auswahl der Stoffe und Farben für das seit Juli 2008 bestehende Hotel Melarose in Berlin entscheidenden Einfluss hatte. Sonja Bauerfeind ist die kaufmännische Leiterin des Hotels und hat das Haus zu dem gemacht, was es heute ist: ein Feng-Shui-Hotel.

Warme Farbtöne von Braun über Rot und Orange bis Gelb dominieren im Erdgeschoss. Sogar der Aufzug hebt sich mit seiner orangefarbenen Kabine von anderen ab, die oft mit grauen oder silbernen Metallwänden verkleidet oder verspiegelt sind.

Feng Shui ist eine Jahrtausende alte asiatische Harmonielehre. Sie soll den Menschen mit der Natur in Einklang bringen. Leben in Harmonie steht dabei insbesondere für Gesundheit, Wohlbefinden, persönliches Glück und beruflichen Erfolg. Und letzteres wollten die Initiatoren des Hotels Melarose schließlich haben.

Den ursprünglichen Anstoß für das Feng-Shui-Hotel gab Sonja Bauerfeinds Lebensgefährte Helmut Golla. Er ist seit 20 Jahren Bauunternehmer in Thüringen und hatte bereits bei früheren Bauprojekten wie Wohnanlagen und Einkaufszentren gute Erfahrungen mit der asiatischen Harmonielehre sammeln können. „Alle nach dieser Lehre errichteten Gebäude laufen bis heute gut. Das zeigt: Feng Shui hilft“, berichtet Sonja Bauerfeind.

Helmut Golla packte den Umbau des erworbenen Altbaus in Berlin-Prenzlauer Berg an. Zumal es zwar Feng-Shui-Hotels in Paris sowie in London gab, aber noch keines in Berlin. Es war sein erstes Hotelprojekt. „Dabei hatten wir uns, was Feng Shui angeht, im Wesentlichen auf bauliche Aspekte konzentriert“, erzählt Sonja Bauerfeind. Das Gebäude wurde vorher ausgemessen und auf Erdverwerfungen sowie Wasseradern überprüft. „Die Ergebnisse der Messungen haben uns mitgeteilt, wo ein Bett in einem Zimmer am besten stehen sollte und wo lieber nicht. Viele dieser Phänomene nehmen wir Menschen nicht unmittelbar wahr. Tiere hingegen schon; sie schlafen zum Beispiel nur an Plätzen, wo sie sich wohlfühlen.“

So wurden beim Umbau in die Fußböden Entstörungselemente wie Korkschichten eingebaut, um beispielsweise Wasseradern abzuschirmen, die das Wohlbefinden negativ beeinflussen können. Einige Menschen reagieren empfindlich auf elektromagnetische Felder, was einen unruhigen Schlaf zur Folge haben kann. „Daher wird in allen Zimmer nach Abschalten der letzten Lichtquelle die eingebaute Netzfreischaltung aktiviert, die den Elektrosmog reduziert“, sagt die Betriebswirtin. Damit wird die Spannung in den Stromleitungen im gesamten Zimmer auf zwei bis drei Volt heruntergefahren. Normalerweise liegen an den Leitungen 230 Volt an.

Farben und Materialien spielen eine große Rolle bei Feng Shui. So gibt es im Melarose fünf verschiedene Zimmertypen, angelehnt an die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Vor jedem der 37 Zimmer hängen verschiedenfarbige Kacheln, auf die die Zimmernummer und das jeweilige Element gemalt sind. Bauerfeind hat sie extra anfertigen lassen. „Die Elemente stehen für bestimmte Eigenschaften. Wer ein ausgeprägtes und feuriges Temperament hat, kann sich im Wasser-Zimmer ,abkühlen', das in Blautönen gehalten ist, oder es verstärken und ein Feuer-Zimmer in Rot- und Orangetönen buchen“, sagt sie.

Auch die Housekeeping-Mitarbeiter merken, dass hier anders gearbeitet wird als üblich. So hat Sonja Bauerfeind chemische Reinigungsmittel aus dem Hotel verbannt. Stattdessen werden die Zimmer mit Mitteln gereinigt, die Mikroorganismen enthalten und den Schmutz auf natürliche Weise entfernen. „Diese Methode ist nicht nur unter ökologischen Aspekten sinnvoll, sie ist auch preiswerter“, sagt Sonja Bauerfeind. Und die Mitarbeiter sind auch zufrieden. Matthias Schäfer

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2009/32, Seite 6

Hochwertige Wellnessangebote sind gefragt

FRANKFURT. Während sich die Markenhotellerie auch in „Krisenzeiten“ konstant auf dem Markt behauptet bzw. sogar expandiert, sinken zumeist Auslastung und RevPAR in der Individualhotellerie. Insbesondere Hotels, die sich aufgrund von fehlendem Management-Know-How sowie Kapitalmangel nicht an geänderte Rahmenbedingungen anpassen können, werden vom Markt verschwinden. Der Anteil der Einzelbetriebe wird weiter zurückgehen und die Bedeutung der Ketten und Kooperationen wird kontinuierlich wachsen.

Doch wie in anderen Branchen schafft die Konzentration und die damit einhergehende Standardisierung auch Nischen für neue innovative Anbieter, welche sich als Spezialisten in einem speziellen Marktsegment profilieren können. Hier nehmen mit steigendem Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung die Sporthotels und Beherbergungsbetriebe mit Wellnessangeboten eine Schlüsselposition ein.

Wellness ist als Lebensphilosophie zu verstehen, welche zu ganzheitlichem Wohlbefinden aufgrund des harmonischen Zusammenwirkens von Körper, Geist und Seele führt. Der Zusatz „Medical" vor dem Wellnessbegriff beschreibt medizinisch relevante Ziele, welche durch Verhaltens- und Einstellungsänderungen, d.h. Lebensstiländerungen angestrebt werden.

Wellness als gesundheits- und leistungsfördernde Lebenseinstellung bedingt sportliche Aktivitäten, die vom Nordic Walking über das Golfspielen bis zum koreanischen Taekwon Do reichen können.

Hotels können von dem kontinuierlich steigenden Körperbewusstsein sowie der Nachfrage nach Sportangeboten insbesondere dann profitieren, wenn Sie nicht nur für Individualreisende, sondern auch für Sportvereine Angebote schaffen. Diese müssen neben einer hohen Dienstleistungsqualität, die sich unter anderem in der Betreuung vor Ort ausdrückt, Sporteinrichtungen und –geräte aufweisen, welche nach Möglichkeit den höchsten internationalen Ansprüchen gerecht werden. So basiert der Erfolg des Individualhotels Öschberghof laut des Direktors Alexander Aisenbrey auf den fünf Säulen Living - Spa - Golf - Business – Event. Auf dem eigenen Fußballplatz trainieren regelmäßig internationale Profimannschaften, die Fans anziehen und für eine überregionale Berichterstattung sorgen.

Trendorientierung als Erfolgsfaktor

Ein Trend ist eine Entwicklung, die in der Gegenwart sichtbar ist und von der man begründet annehmen kann, dass sie sich in der Zukunft fortsetzt. Trendorientierte Unternehmen haben die Chance, Nischen zu erkennen, zu besetzen, Know-how-Vorsprünge zu generieren, sich im Evoked Set (positive Anbieter- oder Markenauswahl im Gedächtnis der relevanten Zielgruppe) der Gäste zu platzieren und sich daraus resultierend von ihren Mitbewerbern deutlich abzusetzen.

Das Wellness-Hotel und spirituelle Zentrum Larimar in Stegersbach (Österreich) setzt beispielsweise im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes auch auf spirituelles in der Architektur. Die Hotelauffahrt ist in der Form der „Blume des Lebens” gestaltet, der Eingangsbereich spiegelt die Lehre der fünf Elemente wider sowie die Wohlfühlprinzipien des Feng Shui. Die Außenbecken des Pools ergeben Yin und Yang und im Grundriss findet sich die Lehre der Chakren.

Für Hoteliers und Investoren stellt sich die Frage, ob es sich bei einer aktuellen Nachfrageentwicklung um einen langfristigen Trend handelt, bei dem sich die hohen Investitionskosten amortisieren, oder ob es eine Modeerscheinung ist, die nach kurzer Zeit keine oder wenig Nachfrage generieren wird.

Der Unternehmer sollte sich die drei folgenden Fragen stellen:

- Welche Schlüsseltrends berühren sein Geschäftsfeld?
- Wie und in welchem Umfang werden sie die zukünftigen Unternehmensaktivitäten tangieren?
- Hat die Unternehmensleitung Pläne, um auf die Veränderungen zu reagieren?


Als Wachstumsmärkte der Zukunft lassen sich identifizierten:

- Instant Wellness für die nomadische Gesellschaft (z.B. Sauerstoff-Bars, Day Spas und Relax-Restaurants in Hotels)
- Anti-Aging für die ergrauten Baby Boomer (z.B. Functional Food, exklusive Kosmetik-Salons sowie Body Shaping als Zusatzleitungen der Sporthotels)
- Men´s Health im „Windschatten der Feminisierung“ (z.B. Personal Trainer, Schönheitsoperationen durch Hotelkooperation mit spezialisierten Chirurgen)
- Corporate Wellness im Kampf um knapper werdende Talente (z.B. Rahmenverträge zwischen Unternehmen und Sporthotels, die den Leistungsträgern weltweiten 24/7 Zugang gewährleisten)
- Lebenskunst als Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, das Sporthotel oder Medical-Wellnesshotel als Sinn-Anbieter durch zusätzliche Angebote auf spiritueller Basis (z.B. Meditation) oder das Wiederentdecken des eigenen Körpergefühls (z.B. Barfußpfade, Kletterwände)
- Sicherheit als Reaktion des Gastes auf sich ständig ändernde Lebensumstände (potentieller Verlust des Arbeitsplatzes, der Rente etc.) bieten sich für das Hotel Management Vertrauensmarketing, zielgruppenspezifische Vorauswahl (um den speziellen Ansprüchen gerecht zu werden), Positionierung der Marke bzw. des Unternehmens und großzügiges Reklamationshandling („Krise als Chance“) an. Des Weiteren sind zunehmend Leistungsgarantien, Testimonials (z.B. bedeutender Sportler) und Zertifizierungen (z.B. DIN ISO, Sterneklassifizierung) von großer Bedeutung für den Markterfolg.

Konnten Eltern als eine der zuvor genannten Zielgruppen gewonnen werden, so liegt es Nahe, auch für deren Nachwuchs ein Wellnessangebot zu schaffen. Ayurvedische Babymassagen, Kinderyoga, Medical Kids Check, Hot-Chocolate-Massagen oder kunterbunte Saunalandschaften sind Angebote, die zunehmend nachgefragt werden. Brauchen Kinder Wellness? Brauchen vielleicht nicht. Aber Fakt ist: Schon die Kleinen ahmen ihre Eltern nach, wollen zumindest gern ausprobieren, was die Erwachsenen machen.

Die Nachfrage nach hochwertigen Wellness- und Sportangeboten ist nicht als kurzlebige Mode-Erscheinung zu werten, sondern gilt als Spiegelbild eines veränderten Freizeit- und Gesundheitsverständnisses der Gesellschaft und bietet somit ein enormes wirtschaftliches Potenzial.

Für die Hotellerie eröffnen sich mit den Megatrends Wellness und körperliche Fitness neue Produktfelder sowie Märkte, die es mit unverwechselbaren, Konzepten zu erschließen gilt. Ständige Marktbeobachtung, höchste Produkt- und Dienstleistungsqualität, betriebswirtschaftliches Controlling sowie kontinuierliche Investitionen sind jedoch für den Markterfolg unabdingbar.

Zum Autor: Axel Gruner (geb. 1964) ist gelernter Koch, staatl. gepr. Hotelbetriebswirt und Dipl.-Betriebswirt. Seit November 2004 ist er auch Professor für Hospitality Management an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für Tourismus. Er verfügt über langjährige operative Erfahrung in der internationalen Hotellerie (u.a. Maritim Golf- & Sporthotel, Timmendorfer Strand; Hotel Europe, Killarney (Irland); Hyatt Regency Grand Cayman (British West Indies); Brenners Parkhotel, Baden-Baden; Hotel Océano, Teneriffa (Spanien)) sowie als Unternehmensberater, Coach, Trainer, Dozent und Aufsichtsratsmitglied des Rhön-Park Hotel Resorts.

Onlineartikel erschienen am 19.09.2009 auf dem Newsportal der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung

Oasen einer individuellen Auszeit

Das Zimmer muss den Gästen gefallen, nicht primär dem Architekten.“ Mit dieser Aussage trifft Matthias Windolf, Leiter der Neubert Objekteinrichtung, den Kern eines zeitgemäßen Hoteldesigns.

Windolf plädiert für geradlinige Formen, die kombiniert mit weichen Rundungen für eine moderne Innenarchitektur mit ausgeprägtem Wohlfühlgedanken stehen: „Nüchternes, kaltes Design ist völlig out. Die Gäste haben es schlichtweg nicht angenommen. In sind durchgehende Farbkonzepte, die im Zusammenspiel mit warmem Licht, indirekter Beleuchtung, Wänden mit Farbspiel und ausgefallenen Details für Komfort und Atmosphäre sorgen.“

Wer sich für eine Hotelausstattung nach den Prinzipien des Feng Shui entscheidet, erzielt zusätzliche Wellness-Effekte, da alle Elemente exakt auf ein harmonisches Körpergefühl zielen. Mit dieser Prämisse etabliert sich der Trend weiter, Bade- und Hotelzimmer als Ganzes zu sehen. Sie sind nicht mehr zwangsläufig fest abgetrennt.

Dabei ist alles möglich: ins Zimmer integrierte Badewannen, fließende Übergänge, transparente Wände. Vorsicht ist nur bei Stilbrüchen geboten. Wer meint, beim Thema Hotelbäder schon alles zu kennen, wurde spätestens während der zurückliegenden Frühjahrsmessen eines Besseren belehrt. Im Angebot der Aussteller: formschöne Keramik, weiterentwickelte Technik, höchste Belastbarkeit, ausgereifte Funktionalität, mehr Auswahl. Dazu innovative Lösungen, um Platz zu sparen und um den Verbrauch an Wasser und Energie zu senken.

Neues aus der Sauna

Wellness im Hotel boomt nach wie vor. Simone Schöllhammer, Marketingleiterin von Sauna- und Spa-Spezialist Klafs: „Gäste rechnen heute ganz selbstverständlich mit der Möglichkeit, im Hotel Sauna, Dampfbad und Spa-Treatments zu genießen.“ Eine Herausforderung für Hoteliers, sich über ihr Sauna- und Spa-Angebot zu profilieren.

Die Möglichkeiten der Gestaltung sind geradezu unendlich. Ein aktueller Trend zeigt sich in großzügigen Glasflächen, die dem Saunagast freie Ausblicke nach draußen ermöglichen: Diese transparente Saunagestaltung, wie sie Klafs beispielsweise im Strandhotel Georgshöhe auf Norderney umsetzen konnte, bezieht die Umgebung mit ein. Sie vermittelt dem Gast beim Anblick der Natur – Himmel, Wasserflächen oder Wattlandschaft – zusätzliche Entspannungsmomente. Dabei setzen sich in der Saunagestaltung derzeit klare Linien und schnörkellose Formen durch, die die mentale Dimension der Entspannung betonen.

Um auf die heutigen Bedürfnisse der Gäste einzugehen und ihre Zielgruppe gegebenenfalls zu erweitern, bieten inzwischen selbst Häuser der 3- bis 4-Sterne-Kategorie ein persönliches Wellness-Refugium an: Entweder als individuell buchbares Private-Spa oder als separate Wellness-Oase direkt in der Hotelsuite. The Dolder Grand Hotel in Zürich hat sich für diese persönlichste Form des Private-Spa-Angebots von Klafs entschieden. Die Gäste dürfen auf die Eröffnung im Frühjahr 2008 gespannt sein. Simone Schöllhammer: „Wir betonen mit einer exklusiven Gestaltung den persönlichen Charakter einer Spa-Suite im Hotel, die alle Formen entspannender Treatments erlaubt.“

Während jeder Hotelier neben den Investitionskosten auch die Ausgaben für Energie und Wasser im Fokus haben und kalkulieren muss, spielen für den Gast in erster Linie Emotionen zwischen höchstem Wohlgefühl oder ablehnender Distanz eine Rolle.

Der Armaturenhersteller Grohe setzt deshalb nicht nur auf Funktionalität, sondern auch auf optische Wirkung und ein einfaches Handling durch die weitergehende Digitalisierung im Bad. Ausgestattet mit den neuesten Features und Funktionen digitaler Technologie lassen sich beispielsweise an den Waschtischen Temperatur und Durchflussmenge über ein innovatives, elektronisches Bedienelement regeln. Als effektive Mittel zur Kostenreduzierung dienen individuell voreinstellbare Nutzerprogramme, mit denen Temperatur, Wassermenge und die Dauer des Wasserlaufs inklusive möglicher Pausen per Fingertipp abgerufen und eingestellt werden können.

Als Platzsparer, Problemlöser und Kostensenker sieht die Laufen Bathrooms AG ihre Badezimmer-Lösungen. Formschöne Keramik, weiterentwickelte Technik, höchste Qualität und noch mehr Auswahl verspricht der Schweizer Badspezialist. Erst jüngst erweiterte Laufen sein Programm um zwei kleine Waschtische, die – wie der Rest des Sets – unterbaufähig sind. Deren Design lebt vom Kontrast zwischen Linien, Winkeln, glatten Oberflächen und asymmetrisch gerundetem Becken, so dass viel Ablagefläche für Badutensilien bleibt – insbesondere bei Damen sehr beliebt. Es gibt sie nicht nur in verschiedenen Farben, sondern auch mit einer schmutzabweisenden, reinigungsfreundlichen Oberflächenveredelung.

Um trotz beengter Raumsituationen ein Maximum an Platz und Bewegungsfreiheit zu erhalten, sind die „Mini-Größen“ auch an anderer Stelle gefragt und inzwischen bei mehreren Herstellern im Programm: So bewähren sich Handwaschbecken, Badewannen, Bidets oder Toiletten in verkürzter Größe vor allem in kleinen Räumen und zusätzlichen Gästebädern.

Design in seiner schönsten Form

Die folgenden Best-Practice-Beispiele geben einen Überblick über die neuesten Trends bei der Hotel- und Badezimmergestaltung.

Das zweite Zuhause: Im Lindner Hotel & Residence Main Plaza in Frankfurt hat die Innenarchitektin Cornelia Markus-Diedenhofen die Räume der oberen drei von insgesamt 18 Etagen nach jahrelangem Leerstand in 40 hochwertige Apartments umgestaltet. Weitere Zimmer des Hotels wurden zu Luxussuiten umgebaut.

In allen neuen Räumen hat die Expertin harmonische Naturtöne mit den typischen Farben des Art-Deco-Stils kombiniert. Technik und Formengebung, Farbzusammenspiel und Funktionalität bilden eine Einheit. „Statt verbannt in einer fremden Metropole soll sich der Gast verwöhnt fühlen und einen Abend in der Suite genießen können, ohne dass es ihn ungewollt in die Stadt treibt“, fasst Cornelia Markus-Diedenhofen ihre Intention zusammen.

Innovatives Zimmerkonzept: Im 4-Sterne-Thermen-, Spa- & Golfhotel Larimar in Stegersbach im Südburgenland kann jeder Gast Wunschzimmer anhand der Vorliebe für eines der vier Elemente Erde, Feuer, Wasser, Luft wählen. Er logiert dann in einem Zimmer, in dem entweder Braun-, Rot-, Blau- oder Pastelltöne dominieren.

„Unsere Larimar-Philosophie fußt auf dem Ansatz, dass die Ursachen vieler gesundheitlicher Beeinträchtigungen in unserem Lebensstil sowie in unseren Denk- und Verhaltensweisen liegen. Deshalb bieten wir unseren Gästen die Möglichkeit, mit modernen und innovativen Methoden, Coachings und Behandlungen genau dort anzusetzen“, erläutert Johann Haberl, Bauherr und Betreiber des Hotels Larimar.

Neues Outfit für die Suiten: In den umgestalteten Suiten des Frankfurt Marriott Hotels stehen den Gästen seit Ende März 2007 nunmehr 23 renovierte Zimmer im 26. bis 44. Stock offen. Das Design für dieses Projekt erstellte Antonio del Moral, der mexikanische Innenarchitekt von Marriott International. Sales- und Marketingdirektorin Stefanie Schmidt: „Das innenarchitektonische Leitbild wird besonders durch den Einsatz von dunklen Mahagoni-Hölzern sowie von hellen Farben für Sofas, Vorhänge und Bettschals geprägt und erzeugt somit die gewünschte Wohlfühlatmosphäre.“

Weitere Blickfänge sind Schreibtische mit Schwenkplatten (eingelegt mit schwarzer Glasplatte und Massivrahmung), Minibarschränke mit Kaffeestationen sowie Headboards, die mit Extra-Leselampen versehen sind. Dazu kommen neue 42-Zoll-Flatscreens von Philips, Deckenstrahler von Oligo sowie ansprechende Vorhänge der Firma Baumann Dekor.

Klassizismus trifft Moderne

Im Kölner Excelsior Hotel Ernst werden unter Federführung des Aschberger Unternehmens Tombusch & Brumann 35 Zimmer und Suiten modernisiert. Das denkmalgeschützte Gebäude erfordert eine hohe Sensibilität im Umgang mit der Bausubstanz und mit der Tradition des Hauses sowie ein ausgeprägtes Gespür und Einfühlungsvermögen für die Gestaltung des gediegenen Interieurs: Jedes einzelne Zimmer ist ein Solitär, bestückt mit ausgewähltem Mobiliar, das seine Wurzeln im Klassizismus hat.

Um aber den heutigen Ansprüchen hinsichtlich Komfort und Technik gerecht zu werden, wurden moderne Funktionen und Elemente – für den Gast auf den ersten Blick unsichtbar – eingesetzt. Es findet sich beispielsweise eine indirekte LED-Beleuchtung in den Decken wieder. Schalter und Anschlüsse beispielsweise für einen I-Pod sind unsichtbar hinter einem Paneel angebracht. Materialien in den Zimmern und teilweise auch in den Bädern sind Naturstein und gebeizte europäische Kirsche.

Das Bad erscheint dem Gast als Naturstein-Erlebnis. Die marmorierten Steinplatten sind in cremefarbene Steinrahmen gefasst und dienen der Wand- sowie der Bodengestaltung. Die Farbwelt in den Zimmern ist in einem hellen Türkis gehalten, gepaart mit goldgelben Akzenten. „Es war uns ein Anliegen, die Tradition des Hauses harmonisch mit modernen Funktionen zu verbinden, um somit für den Gast eine angenehme Atmosphäre mit dem größtmöglichen Komfort zu erreichen“, so Christian Olufemi, Leiter Innenarchitektur bei Tombusch & Brumann.

Top-Design für die Tower-Zimmer: Im Steigenberger Frankfurt Airport läuft derzeit die Renovierung der Tower-Zimmer. General Manager Alfred Küpper: „Die Executive-Zimmer, -Suiten und die Präsidentensuite erhalten eine hochwertige Designer-Ausstattung. Dazu kommen Wasserkocher, Espressomaschine, Klimaanlage, Safe mit Laptopfach, Minibar, eine hochwertige Badezimmerausstattung mit Erlebnisdusche, Betten mit sehr hohem Schlafkomfort, Flatscreen 32 Zoll, LAN/W-Lan sowie internationale Steckdosen.“ Die Suiten ergänzen separate Wohnzimmer und eine Gästetoilette. Insgesamt sind im Executivebereich 56 Einzel-, 38 Doppelzimmer sowie zehn Suiten geplant.

Mainhattan im Hotel: „Ein Hotelzimmer wie die Stadt Frankfurt – weltoffen, dynamisch und doch voller individueller Geborgenheit“, so beschreiben Corinna Kretschmar und Peter Joehnk, die Hamburger Innenarchitekten von Joi Design, ihre Intention für die Modernisierung der Mercure Hotel & Residenz Frankfurt Messe.

Die Architektur ist Struktur und Textur. Die Materialien sind Stein, Beton, Glas, Stahl. Peter Joehnk: „In den Zimmern haben wir eine sensible Übersetzung des Themas, das ‚Mainhattan‘ spürbar werden lässt, ohne den Gast mit einer Holzhammer-Thematisierung in seinem ganz privaten Bereich zu nerven.“

Subtile Strukturen und Texturen in Verbindung mit der Architektur vermitteln urbanes Ambiente und haben einen spürbaren und dennoch indirekten Bezug zur gebauten Umgebung des Hotels. Der „Coolness“ der Großstadt wird ein deutlicher Farbakzent in Orange gegenübergestellt. Das sorgt einerseits für Behaglichkeit und Wärme, kann andererseits aber auch als Farbigkeit von Neonreklame und Diskolicht in der Stadt gedeutet werden. Verstärkt wird dieser Effekt durch farbiges Licht, welches das Highlight – die gebogene Wand – akzentuiert.

Die Formen sind amorph, organisch, dynamisch und werden dennoch durch die architektonische Strenge des Gesamtkonzeptes zusammengehalten. „Das Bad als weiteres wesentliches Element für das Wohlbefinden des Gastes hat sich in unserem Entwurf von der Nasszelle zu einem Raum mit Ausblick entwickelt“, ergänzt Joehnk. So kann der Gast den beginnenden Tag durch ein großes Fenster erleben. Auf eine Wanne wurde verzichtet. Die transparente Duschlösung biete dem Gast mehr Platz und Raum.

Sanierung bei laufendem Betrieb: Im Marriott Hotel Rive Gauche in Paris ist die Tenbrink Objekteinrichtungen GmbH aktiv. Am Umbau dieses Hauses lassen sich die weltweite Vernetzung und die damit verbundenen Herausforderungen ablesen: Auftraggeber ist Marriott in den USA, das Innenarchitekturbüro Makenzee & Wheeler sitzt in London, die Materialien für deren Entwürfe werden unter anderem in Spanien, Italien, Frankreich und den Niederlanden eingekauft. Als Dienstleister übernimmt Tenbrink im Rahmen des 2,6-Mio.-Euro-Auftrags die Aufgabe, Designvorgaben in funktionale Lösungen umzusetzen.

Wie gut das gelingt, soll der geplante Glasaufzug zeigen, in dem frisch gemixte Cocktails von der Bar im Erdgeschoss hoch ins Restaurant im ersten Stock transportiert werden. „Optische Highlights sind außerdem die mit aufwendiger Lichttechnik ausgestattete Tresenanlage, an der sich verschiedene Stimmungen erzeugen lassen, sowie die im Boden eingelassene Glasplatte von zweieinhalb Metern Durchmesser. Sie erlaubt ungewöhnliche Blicke zwischen der Bar und dem Restaurant ein Stockwerk darüber“, beschreibt Winfried Tenbrink.

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2007/26, Seite 16

Chef im Nobelhaus: Peter C. Borer und die Peninsula Group


Bald 30 Jahre arbeitet Peter C. Borer nun schon für seine Company. Er ist nicht durch Jobhopping zum Chief Operating Officer aufgestiegen, sondern innerhalb und mit seiner Gruppe gewachsen. Er hat auch nicht die Hotellerie neu erfunden, sondern sieht sich vielmehr als Bewahrer klassischer Servicetugenden, was das Ahnen und Vorhersehen von Gästewünschen und deren Erfüllung durch innovative Hard- und Software keineswegs ausschließt.

Aktionismus hat bei Peninsula keine Chance. Dort denkt man – China lässt grüßen – in Generationen. Kein Wunder, dass das Vorbild für das Noble House in James Clavells gleichnamigem Hongkong-Roman das Handelshaus HSH gewesen sein soll. HSH steht für die Muttergesellschaft der Peninsula-Hotels, das Hotel- und Immobilienunternehmen The Hongkong and Shanghai Hotels, Limited (HSH). Dessen Aktien befinden sich mehrheitlich im Besitz der Familie Kadoorie. Seit über 100 Jahren.

Tradition hat auch die Familie Borer, die im Schweizer Kanton Glarus das Hotel Schwert zum damals bekanntesten und besten Hotel zwischen Zürich und Chur gemacht hat. So wusste Peter Borer „schon immer“, dass auch er Hotelier werden wollte. Auch Borers Schwester Rosmarie hat das Hotel-Gen geerbt. Sie führt gemeinsam mit ihrem Mann Emanuel Berger mehr als 30 Jahre lang das Victoria-Jungfrau Grandhotel & Spa in Interlaken (Seite 9). Dort absolvierte Peter Borer 1973 im Service sein erstes Praktikum nach Abschluss der Hotelfachschule Lausanne. Dann zog es ihn nach New York. Er absolvierte die School of Hotel Administration der Cornell University, ging nach San Francisco, auf die Bermudas, nach Frankfurt, Davos, Manila, Hongkong, Bangkok und wieder nach Hongkong.

1981 folgte er dem Ruf der Peninsula Hotels, arbeitete in Bangkok und Hongkong, und wurde 1985 zum Director of Sales & Marketing in der Hongkonger Zentrale berufen. 1990 folgte die Ernennung zum Senior Vice President, 1994 zum General Manager des Peninsula-Flaggschiffs in Hongkong. 1999 wurde er zusätzlich Regional General Manager für die vier asiatischen Peninsula Hotels in Hongkong, Manila, Bangkok und Peking, dann Group General Manager Asien. Seit 2004 ist Peter C. Borer Chief Operating Officer der feinen Kollektion.

Seit er zum COO ernannt wurde, wohnt und arbeitet „Mr. Peter“ in der Zentrale der Gruppe in Hongkong. Das Peninsula auf der anderen Hafenseite in Kowloon hat er von dort immer im Blick. Jeden Morgen um vier Uhr ist für den „sehr“ Disziplinierten die Nacht vorbei. Regelmäßige Workouts mit seinem Personal Trainer bereiten ihn auf den Arbeitstag vor und auf den alljährlichen Oxfam-Walk. Dieser „Wahnsinnslauf“ führt über 100 Kilometer mehrmals den Hongkonger Hausberg Peak hinauf und hinunter. Borer, der Marathon-Mann, ist mehrfach erfolgreich mitgelaufen.

Der private Borer ist ein ausgesprochener Familienmensch. Mehrmals pro Jahr besucht er seine Schweizer Heimat, Schwester Rosmarie und seinen Schwager und Kollegen Emanuel Berger. Als Freund zeitgenössischer, aber auch alter chinesischer Kunst ist er auf seinen Reisen häufig in Museen und Galerien anzutreffen.

Da kommt man auf Ideen. Denn welche Hotelgruppe hat schon eine eigene Academy, auf der Hotelgästen während ihres Aufenthalts die chinesische Kultur näher gebracht wird? Peter C. Borer hat diese Idee aus eigenem Erleben entwickelt, weil er selbst nicht „in ein rigides Sightseeing-Programm gedrängt werden möchte“. Die Workshops der Peninsula Academy bringen den Gästen TaiChi ebenso näher wie die Traditionelle Chinesische Medizin, Teezeremonie, Kräuterheilkunde oder Feng Shui. Beliebtestes Unterrichtsfach sind der Marktbummel mit dem Chefkoch und das Kochen. Die Kursgebühren sind happig und damit ein gutes Zubrot fürs Hotel. Kein Wunder, dass die übrigen Peninsula-Häuser nachgezogen haben und ihre lokalen Vorzüge in Academy-Angeboten bündeln.

Peter C. Borer vergleicht seine Mitarbeiter mit einem eingespielten Orchester. Im Pen Hongkong kommen auf ein Zimmer drei Mitarbeiter. Das Geheimnis einer nahezu 100-prozentigen Gästezufriedenheit? „Zufriedene Mitarbeiter, zufriedene Gäste“, sagt Borer. Da ist er mit den Eigentümern einig. Den Kadoories geht wertkonservatives Unternehmertum über den reinen Shareholder-Value. Klar, die Hotels sind kein Hobby und müssen sich lohnen. Doch Peninsula ist Garant für Spitzenergebnisse.

2006 schloss die Gruppe mit „fabelhaften Zahlen“ ab. Bei einem Umsatz von 270 Mio. US-Dollar wurde ein Netto-Gewinn von90 Mio. erwirtschaftet. „Wir sind teuer“, sagt Borer, „aber wir schämen uns dessen nicht“. Schließlich erhalte der Gast einen besonderen Gegenwert. Allein in ihr neues Shanghaier Haus (Eröffnung 2009) investiert die Gruppe300 Mio. US-Dollar. „Und wir verdienen trotzdem gutes Geld, weil der Return on Investment stimmt“, sagt Borer. „Wir wollen nicht die Größten sein, sondern die Besten und die Rentabelsten. Und das sind wir.“

An jedem ihrer Standorte liegen die Peninsulas ganz vorn in Bezug auf den RevPar. In Hongkong sogar mit großem Abstand. Das legendäre Flaggschiff der Gruppe hat 2006 seine Durchschnittsrate um 17 Prozent auf 3601 HK-Dollar (rund 325 Euro) gesteigert und damit einen Ratenrekord in Hongkong erzielt.

An den guten Geschäften partizipieren die Aktionäre mit Dividenden. Aber auch die Mitarbeiter. „Als gute Firma hat man immer ein Kissen für schlechte Zeiten zu haben und vorzusorgen“, kommentiert Peter Borer das Unternehmens-Credo. Das kommt vor allem in schwierigen Zeiten zum Tragen. „SARS war eine fürchterliche Zeit“, erinnert sich Borer schaudernd. Von jetzt auf nachher keine Gäste mehr, aber gut 800 Mitarbeiter auf der Payroll. „Wir haben niemanden entlassen und voll weiter bezahlt“, betont er. Und erwähnt „die Riesenverantwortung“ des Hauses gegenüber Stadt und Gemeinwesen: „Es hängen doch auch 800 Familien dran.“ Die Angestellten danken die Haltung mit Treue. Mehr als 100 von 800 Mitarbeitern des Hongkonger Flaggschiffs tragen die silberne Peninsula-Nadel für mehr als 25 Jahre Dienst im Nobelhaus.

Borer hält sein Team ständig auf Trab. Denn Querdenken ist ihm Prinzip. Nur weil etwas immer so war, muss es nicht so bleiben. Statt wie viele andere an der Kostenschraube zu drehen, setzen die HSH-Manager auf Umsatzoptimierung, stellen dafür alles in Frage und analysieren jedes Projekt, um im Verbund mit einer Verbesserung mehr herauszuholen. „Wir haben aus ehemaligen Büros Ladengeschäfte gemacht. Das schlägt sofort aufs Ergebnis durch.“

Büros kann man überall positionieren, gut gelegene Shops dagegen nicht. Ein junges interdisziplinäres HSH-Team darf während der Arbeitszeit „spinnen“ und als „Gast der Zukunft“ nach vorne schauen. Daraus entstehen nützliche Ideen, wie etwa den iPod im Hotelzimmer abzuspielen und den Blackberry aufzuladen. „Daran hätten wir doch vor fünf Jahren nie gedacht“, kommentiert Borer.

Die Peninsula-Gruppe pflegt Traditionen. „Geschmeichelt und gerührt“ war Peter Borer, als das spektakuläre Rooftop-Restaurant des neuesten Peninsula Hotels in Tokio nach ihm „Peter“ getauft wurde. Diese Tradition, den Direktoren-Namen in einem Restaurant zu verewigen, hat die Kadoorie-Familie 1953 mit dem Gaddi’s begründet, benannt nach dem früheren General Manager Leo Gaddi. Es folgte das Felix im 28. Stock des Pen-Towers: designed by Philippe Starck, benannt nach Felix Bieger, dem direkten Vorgänger Borers. Dass dereinst ein Restaurant Chan’s nach Rainy Chan, der amtierenden Generaldirektorin des Pen Hongkong, heißen könnte, scheint also – fast – sicher.

Apropos. Als Erster innerhalb der Gruppe hat sich Borer schon vor Jahren gezielt der Frauenförderung verschrieben. Die Chinesin Rainy Chan ist nach vielen Schweizer Vorgängern seit Anfang 2007 als erste Frau Chefin des Hongkonger Peninsula-Flaggschiffs. Mit Maria Razumich Zec, General Managerin des Peninsula Chicago, trägt eine Frau die Regionalverantwortung für die drei US-amerikanischen Peninsulas. Viele weitere Frauen aller Nationalitäten werden in der zweiten Reihe auf ihre Chance vorbereitet. „Bei unseren Management-Meetings sitzen mehr Frauen als Männer am Tisch“, lacht Borer.

Er findet es vorteilhaft und gut, „dass wir so klein sind“. Mehr als weltweit 12 bis 15 Peninsula-Hotels kann er sich ohnehin nicht vorstellen, da ausschließlich in Städte mit Infrastruktur expandiert wird. „Ein Peninsula ist ein Luxusprodukt, das passt nicht nach Dalian oderDubai“, ist Borer sicher und verzichtet dankend auf eine rasantere Expansion. Luxus à la Peninsula dauert und braucht (Entwicklungs-)Zeit: „Zwei Hotels alle fünf Jahre schaffen wir.“ Würde man schneller expandieren, „müssten wir unsere ‚Values‘ über Bord werfen“, sagt er. Ein Peninsula passt nach London oder Paris, Indien findet er spannend: „Dort sind die Baukosten niedrig, man könnte etwas ganz Einzigartiges bauen.“

„Wenn wir ein Hotel eröffnen, muss es perfekt sein. Wir sind eine Luxusmarke, vergleichbar mit einer Automarke, die ein neues Modell auf den Markt bringt. Rückrufaktionen können wir uns nicht erlauben.“ Deshalb wird vor allem am Zimmerprodukt gefeilt und wieder gefeilt, bis es dann fertig sein muss. Die 51 Quadratmeter Fläche der Standardzimmer im Peninsula Tokyo sind mit Eröffnung – zumindest firmenintern – fast schon wieder veraltet. Denn parallel sind längst die Attrappen der nächsten Zimmer-Generation für die Eröffnung in Shanghai 2009 in einem Hongkonger Lagerhaus in der Testphase. „Bis dahin haben wir wieder viele neue Dinge gelernt, um das Zimmerprodukt weiter zu optimieren und noch mal eins draufzusetzen“, weiß Peter C. Borer. Nur kein Stillstand.

Als Luxus empfindet Borer eine intakte Umwelt, weshalb Nachhaltigkeit („sustainability“) für ihn zu den wichtigsten aktuellen Themen gehört. Das darf nicht trendy, sondern muss gelebte Überzeugung sein. „Wir tun viele kleine Schritte, die der Gast nicht spürt, denn wir fühlen uns verantwortlich für die Zukunft“, kommentiert er das Engagement. Das beginnt bei chinesischen Bauern in den New Territories, denen das Pen-Team den Bio-Anbau schmackhaft gemacht hat. „44 Farmer beliefern uns schon regelmäßig“, schwärmt Borer. Oder die Flotte der 14 Rolls-Royce Phantom, in noblem Peninsula-Grün lackiert, die „sehr viel umweltverträglicher“ als die alten sind, wie Borer betont. Der Austausch der Flotte stehe ohnehin unter glücklichen Vorzeichen: Es war der insgesamt achte Tausch, und das kurz vor dem 80. Geburtstag des Hotels im Jahr 2008. Das freut Borer: „Die Acht ist in China eine Glückszahl.“ Barbara Goerlich

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2007/43, Seite 5

„Hoteldesign ist emotional“


Das Hamburger Unternehmen Joi-Design setzt auf warme Farben und organische Formen

HAMBURG „Hotel-Design ist in erster Linie emotional, während Büro-Design eher neutral sein muss“, sagt Peter Joehnk. Der Inhaber des Hamburger Innenarchitekturbüros Joi Design setzt bei seinen Aufträgen auf den Wohlfühlfaktor. So auch beim Restaurant Le Soleil im Hotel Le Royal Méridien in Hamburg.

Eine riesengroße Sonne geleitet den Gast ins Innere des Restaurants. „Die zwischen den goldenen Säulen schräg eingespannte Glasscheibe nimmt mit eingeätzten Sonnenstrahlen das Motiv auf und dämpft so in Teilen die Transparenz – zu Gunsten der Intimität der Gäste“, erklärt Joehnk. Anheimelnde Naturtöne bilden die Basis für das Farb- und Materialkonzept.

Diplom-Designer und Innenarchitekt Peter Joehnk gestaltet seit 1984 Hotels. 2003 gründete er seine Firma mit heute 20 Mitarbeitern. Die Inneneinrichtung von 30 Hotels wurde von Peter Joehnk entwickelt und realisiert. Er gehört damit zu der Handvoll führender auf Hotels spezialisierter Designer und Innenarchitekten in Deutschland. Die Handschrift des Hamburger Innenarchitekturbüros findet man unter anderem bei McCafé Germany, im Steigenberger Day Spa Hamburg, im Robinson Club Select Maris (Türkei), im Le Méridien Dom Hotel Köln und im Berliner Bar-Restaurant Zing. „Wir sehen den Raum als kräftiges Marketingstatement und als Werbebotschaft an seine Gäste. Insofern versuchen wir eine Hülle zu schaffen, ähnlich wie ein Verpackungsdesign, das dem jeweiligen Produkt entspricht“, beschreibt Peter Joehnk seine Intention.
So sähen die McCafés von McDonald’s natürlich ganz anders aus als das Restaurant Le Soleil. Immer wieder zu finden sind jedoch warme Farben und moderne, runde Formen mit klassischen Zitaten. „Als großen übergreifenden Trend in der Hotellerie sehe ich das Thema Wellness“, so Joehnk. Auf die Raumgestaltung übertragen bedeute dies, dass Begriffe wie Natürlichkeit und Gesundheit, aber auch der asiatische Einfluss und die chinesische Lehre Feng Shui an Bedeutung gewinnen würden.

„Schlicht in der Formensprache, aber edel im Detail“, so Joehnk, „das ist die Tendenz.“ Im Trend lägen zudem kubische und organische Formen, kräftige Farben und farbiges Licht, aber auch extrem cooles Innendesign, zum Beispiel rein weiße Räume. Mathias Thurm

www.joi-design.com

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2006/15, Seite 7

HSMA-Award für Corbin Hotel

FREISING Das private Corbin Hotel in Freising ist mit dem Marketing Award SAM der HSMA in der Kategorie Produkt ausgezeichnet worden. Marc Sielhöfer, Direktor des Feng Shui Business-Hotels, erhielt den Werbe-Oskar der Branche während des HSMA-Jahrescongress 2006 im Hotel Colosseo, Rust.

Das Corbin Hotel garni mit 46 Zimmern im Zentrum der Domstadt Freising wurde im Oktober 2003 eröffnet. Es war damals das weltweit einzige nach „Qi Mag Feng Shui“ zertifizierte Privathotel – einer Kombination aus Feng Shui, Geomantie & Baubiologie. Die Regeln dieser Lehre sind von der Bauplanung bis zur Ausstattung angewandt worden. Mit Blick auf den „Mehrwert“ für den Gast stand besonders der gute Schlaf in einem gesunden Raumklima im Fokus. Dafür gibt es Netzfreischaltung im Zimmer und es wurden sogar Bettwaren selbst erfunden.

Etwa 35 Kilometer nördlich vor den Toren Münchens war es zweifellos ein Wagnis, ein derart polarisierendes und schwer fassbares Produkt mit Zielgruppe Geschäftsreisende zu positionieren. Mittlerweile brachte der ungewöhnliche Weg jedoch gute wirtschaftliche Ergebnisse. Nachdem das erste Betriebsjahr 2004 mit 40 Prozent Belegung und mehr als 600.000 Euro Nettoumsatz abgeschlossen wurde, erreichte das Hotel 2005 bereits 60 Prozent Belegung und einen Nettoumsatz in Höhe von 850.000 Euro. Karin Gabler

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2006/21, Seite 27

Zwischen Sinn und Unsinn des Feng Shui im Business Bereich

Feng-Shui-Spezialist spricht an der Hotelfachschule Pegnitz / Design ist wichtig für Geschäftserfolg
„Gutes Feng Shui sieht man nicht – man spürt es.“ Das ist das Credo von Günther Dechant. Der Architekt und Designer räumt dabei gleich mit Vorurteilen durch unsinnige Auswüchse auf Grundlage der alten chinesischen Harmonielehre auf. Das war ein Anliegen seines Vortrags „Feng Shui – Sinn und Unsinn“ an der Hotelfachschule Pegnitz. Dechant erläuterte den Fachschülern, wie die bewusste Gestaltung des Lebensraums auch eine Steigerung des geschäftlichen Erfolges bringen kann.

Kurz gefasst: „Wer gerne kommt und länger bleibt, der kauft auch mehr.“ Mit merklichem Effekt auf die Unternehmensergebnisse. Das bestätigen die Rückmeldungen, die der 55-Jährige auf seine Arbeit bekommen hat. Neben steigenden Umsätzen wirkten sich Änderungen auch innerbetrieblich aus.

Gesunkene Fluktuations- und Krankheitsraten, besseres Betriebsklima und noch erfolgreichere Mitarbeiter. Dabei setzt Dechant, der auch an der Fachhochschule Nürnberg im Fachbereich Architektur „Akupunktur des Lebensraumes“ lehrt, auf seine Umsetzung der alten Kunst zur Energieoptimierung: intuitives Feng Shui.

„Mir sind Gespür, Empfinden und Erfahrung wichtiger, als strenge Regeln und Gesetze des klassischen Feng Shui zu befolgen“, beschreibt er. So nimmt er es als Basis und setzt auf Intuition, um Lebensräume zu gestalten: „Eine stimmungsvolle Gesamtkomposition wird möglich durch eine gelungene Kombination von Bauelementen, Form- und Materialwahl, Farbe, Licht, Bezug zwischen Natur und Haus.“ Menschen, die in einem stimmigen Raum leben, arbeiten oder essen, werden dann positiv beeinflusst: etwa durch Erzeugung von Schwingungen, die Menschen verweilen lassen.

Beispielhaft dafür sind Hotelzimmer, in die sich Gäste gerne zurückziehen und dort wohlfühlen – und darum Stammgäste werden. Harmonische Reize können anregend oder beruhigend wirken. Wirkungsvoll umgesetzt wird dies nicht nur in Seminarräumen. So wundert Dechant sich auch darüber, dass zum Beispiel in vielen Betrieben halbrunde Tresen die Gäste in einer auf sie zu gewölbten Form begrüßen. Vielmehr sollte die Theke nach innen gewölbt sein, mit positiver Wirkung. Nur dann fühlten sich die Kunden empfangen statt abgestoßen.

Die Umsetzung des intuitiven Feng Shui erschöpft sich für den Nürnberger nicht mit dekorativ in den Raum gehängten Accessoires wie Spiegelchen oder Kristallen. Er betrachtet diese vereinfachende Reduzierung ebenso als Negativbeispiele wie Feng Shui beim Essen oder Feng-Shui-Bierzelte.

Gäste und Mitarbeiter sollen sich in Hotellerie und Gastronomie wohlfühlen. Das war für Schulleiter Christian Länger auch der Grund, Dechant an die Hofa Pegnitz einzuladen: „Uns ist es wichtig, unseren Schülern Möglichkeiten dafür aufzuzeigen.“ Damit Gäste zu Stammgästen werden, länger verweilen und so auch den geschäftlichen Erfolg steigern. Gabriele Tank

www.hofas-pegnitz.de

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2006/43, Seite 27

Resort im authentisch arabischen Stil - SPA nach Feng Shui Kriterien gestaltet


Zum Resort Madinat Jumeirah in Dubai gehören das im Herbst 2003 eröffnete 5-Sterne-Hotel Mina A‘Salam (l.) und das 5-Sterne-Hotel Al Qasr (r.), das am 1. August 2004 seine Pforten öffnete. Auf dem 40 Hektar großen, von Wasserläufen durchzogenen GelänDUBAI (ahgz). Auf einer Fläche von über 40 Hektar am Strand von Jumeirah Beach erstreckt sich das arabisch inspirierte Resort Madinat Jumeirah in Dubai, das am 1. August eröffnet wurde. Das zur Hotelgruppe Jumeirah International gehörende Resort besteht aus den zwei 5-Sterne-Hotels, Al Qasr und Mina A’Salam, und 29 traditionellen Sommerhäusern, den Dar Al Masyaf Villen.

Auf dem weitläufigen Areal befindet sich auch ein Marktplatz mit 22 Restaurants und Bars sowie 75 Geschäften, wobei alles einem arabischen Souk originalgetreu nachempfunden wurde. Über 3,7 Kilometer lange Kanäle und Wasserstraßen durchziehen die Anlage und können mit arabischen Booten, sogenannten Abras, befahren werden.

Entspannung finden Gäste im bekannten Six Senses Spa, wo europäische und fernöstliche Behandlungen zur Anwendung kommen. Madinat Jumeirah offeriert darüber hinaus auf einer Fläche von über 9000 Quadratmetern eines der größten Tagungs- und Konferenzzentren der Region. Al Qasr, ins deutsche übersetzt „der Palast“, bildet den Mittelpunkt von Madinat Jumeirah. Gäste erreichen das 5-Sterne-Hotel über eine imposante mit Pferdestatuen gesäumte Allee. Die 292 Zimmer und Suiten sowie die helle und aufwändige Fassade des Gebäudes spiegeln den orientalischen Stil eines Sommerpalastes wider. Alle Räumlichkeiten sind mit historischen Ornamenten, Dekors und Verzierungen opulent ausgestattet.

Die Dar Al Masyaf Villen sind den arabischen Sommervillen nachempfunden. Die 29 doppelstöckigen Privatvillen mit Pool verteilen sich über das gesamte Resort. Jede Villa verfügt über acht bis elf Zimmer und Suiten und ist auf dem Wasserweg oder auf verschlungenen Pfaden durch die üppigen Landschaftsgärten zu erreichen. Die Beachfront-Villen verfügen über einen direkten Zugang zum Strand.

Das 5-Sterne-Hotel Mina A’Salam eröffnete mit seinen 292 Zimmern und Suiten bereits am 1. September 2003. In der deutschen Übersetzung heißt es „Hafen des Friedens”. Antikes Kunsthandwerk, dunkle Naturhölzer und historische Möbel prägen den orientalischen Stil im Mina A’Salam. Mit seinen eindrucksvollen sandfarbenen Windtürmen stellt es das Tor zu Madinat Jumeirah dar. Eine kulinarische Weltreise erwartet die Gäste im Madinat Jumeirah: Von landestypischen Leckerbissen im „Arboretum“ über die kalifornische Küche im „Napa“ bis hin zu spanisch-marokkanischen Gerichten im „Al Hambra“ spiegelt das Resort ein innovatives Gastronomiekonzept wider. Insgesamt 41 Restaurants, Bars und Cafés stehen für Gaumenfreuden bereit.

Entspannung bieten im Madinat Jumeirah die 26 frei stehenden Pavillons des Six Senses Spa. Alle Behandlungsräume befinden sich auf kleinen Inseln und sind umgeben von Wasserwegen. Zusätzlich zu einem europäischen und fernöstlichem Pflegeprogramm offeriert das Six Senses Spa auch Behandlungen mit typisch arabischen Inhaltsstoffen. Shiffa ist dem arabischen entlehnt und heißt „Heilen“. Die ganzheitliche Erfahrung von Körper und Geist steht in diesem Sinne im Mittelpunkt aller Behandlungen. Auch im Design setzt das Spa deshalb Akzente: Der gesamte Wellnessbereich ist nach den Grundprinzipien des Feng Shui gestaltet.

„Von Beginn des Aufenthalts bis zur Abreise möchten wir unsere Gäste mit der landestypischen Lebensweise vertraut machen“, erläutert Resort Manager Serge Zaalof das Projekt. „Madinat Jumeirah ist von der traditionellen arabischen Bauweise über die verzierte Innenausstattung bis hin zur Gastronomie eine einmalige Erfahrung des arabischen Stils.“

Die seit 1997 bestehende Hotelkette Jumeirah International mit Sitz in Dubai gilt als eine der renommiertesten Luxushotelgruppen der Welt. Insgesamt sechs Hotels im Mittleren Osten und zwei Häuser in London gehören zum Portfolio, außerdem der Wild Wadi Water Park und die Emirates Academy of Hospitality Management. Zu den Hotels der Gruppe zählen berühmte Häuser wie das Burj Al Arab oder das Jumeirah Beach Hotel.

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2004/35, Seite 10

Feng Shui inspiriert und dominiert das Design


Zimmer und Suiten überraschen mit 3,5 Meter Raumhöhe

JAKARTA Mit dem Ziel, in den führenden Hauptstädten Asiens präsent zu sein, eröffnete The Ritz-Carlton Hotel Company, L.L.C. am 1. Mai 2005 ein Luxushotel in Indonesiens Hauptstadt. Jakartas exklusives Viertel Mega Kuningan ist Standort des achten Ritz-Carlton Hotels in Asien.

Die Innenarchitekten Hirsh Bedner & Associates aus Singapur haben sich von den fünf Elementen des Feng Shui bei der Gestaltung inspirieren lassen: Wind, Erde, Wasser, Metall und Feuer sind in unterschiedlichsten Interpretationen berücksichtigt. Sie betonen die notwendige Energie des „Chi“ in den großzügigen Gästezimmern und Suiten durch eine Farbpalette von warmem Gelb und kühlem Weiß. „Ying und Yang“, die Theorie der Balance und Harmonie, bestimmen die Position der Möbel und Kunstwerke. Bemerkenswert ist die Deckenhöhe von dreieinhalb Metern und die Fensterflächen über die gesamte Außenfront, die Aussichten auf das lebendige Treiben der asiatischen Metropole gewähren. Die modern gestalteten Zimmer bieten jeglichen Komfort für Geschäftsreisende und Touristen. Für besondere Ansprüche stehen 51 Suiten, drei 250 Quadratmeter große Ritz-Carlton Suiten und eine 400 Quadratmeter große Präsidentensuite bereit.

Die runde Basis des Wolkenkratzers beherbergt die Lobby mit einer repräsentativen Freitreppe für den ganz großen Auftritt. Weiterhin sorgen fünf Bars und Restaurants für das leibliche Wohl der Gäste: Im Portovenere dominiert eine moderne italienische Küche, Gegrilltes gibt es im Prime Steak House, im Airlangga stehen regionale Spezialitäten auf der Karte und in der Lobby Lounge wird der klassische Afternoon Tea zelebriert. Gepflegtes Entertainment verspricht der Nightclub Mistere. Das Haus ist hervorragend geeignet für Veranstaltungen aller Art. Elegante Bälle finden Platz im 1600 Quadratmeter großen Saal. Für Abendessen, Konferenzen, Seminare oder Produktpräsentationen bieten sich 20 kleinere Räume sowie fünf Sitzungszimmer mit fester Bestuhlung an. Ein Spa mit Whirlpool, Saunen, 20 Behandlungsräumen, Spa Café und Fitness Center ist im The Ritz-Carlton, Jakarta ebenso selbstverständlich wie ein Außenpool sowie ein separates Kinderbecken nebst Spielplatz.

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2005/20, Seite 11

Montag, 8. März 2010

Naturhotel Waldesruhe setzt auf Feng Shui



OBERSTDORF (apü). Axel Brutscher, der in dritter Generation das Oberstdorfer Traditionshotel Waldesruhe führt, entdeckte durch seine vielseitigen sportlichen Betätigungen in den Oberstdorfer Bergen bereits in jungen Jahren die Bedeutung eines guten Bezugs zu Natur für das körperliche und seelische Wohlbefinden.

Neben dem gut ausgestatteten Sportbereich innerhalb des Hauses, mit Schwimmbad, Sauna und „Workout-shop“, bietet Axel Brutscher dementsprechend seinen Gästen mit von ihm geführten Wanderungen und Skitouren ganzjährig „das Erleben der schönen Bergnatur pur“.

Gäste des Oberstdorfer „Naturhotels“, die besonders auf ungewöhnliche Naturerfahrungen ansprechen, können diese auf dem nahe der „Waldesruhe“ gelegenen „Ort der Kraft“ erleben, dem weltweit ersten „Energieplatz“, der von einem akademischen Forscher wissenschaftlich auf seine Ursachen und deren Wirkung auf den menschlichen Organismus untersucht wurde.

Derzeit ist der Hotelier dabei, seinen Gästen mittels „Feng Shui“, der vor 2000 Jahren im historischen China zur Zeit des „Gelben Kaisers“ entwickelten Lehre von der „Harmonie des Wohnens“, seinen Gästen auch im Innenbereich der „Waldesruhe“ durch Einsatz natürlicher Mittel ein verbessertes „Wohlfühl-Ambiente“ zu schaffen. Diplom-Feng-Shui-Beraterin Sabine Lutter aus Coburg erarbeitete dazu ein speziell auf die vorhandenen Örtlichkeiten abgestimmtes Konzept, „das durch gezielten Einsatz von Formen, Farben und Symbolen die Räumlichkeiten positiv beeinflusst und durch die dadurch erreichte Harmonisierung von Körper und Seele den erholsamen Schlaf, das Wohlbefinden und die Gesundheit fördert“, wie die Feng-Shui-Expertin ihre bisherigen Erfahrungen beschreibt. Wie sie weiß, berücksichtigen seit der Wiederentdeckung dieser in China längst bewährten traditionellen Lehre von der optimalen Außen- und Innengestaltung öffentlicher und privater Gebäude, weltweit führende Unternehmen, darunter auch international renommierte Hotelketten, bei Planung von Um- oder Neubauten zunehmend den Rat und die Empfehlungen der Feng-Shui-Fachleute.

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2001/42

Dienstag, 2. März 2010

Neues Gesicht für das Kölner Osho's Place: Feng-Shui - Fernöstliches Wissen und modernes Wohlbefinden


Hier stimmt das Chi: Sandtöne und frisches Grün beleben im Osho's Atmosphäre wie Umsatz. Der Laden lief gut, ohne Zweifel. Mit dem Osho's Place hatte sich in Köln vor 18 Jahren ein vegetarisches Selbstbedienungsrestaurant etabliert. „Vegetarische Kost galt damals nicht gerade als schick. Trotzdem dauerte es nicht lange, bis wir hauptsächlich zur Mittagszeit viele Kunden hatten“, erinnert sich Elisabeth Papst, die mit Vincent Welters die Geschäfte führt.

Schnell, gesund und günstig, dieses Konzept ging auf, bei Berufstätigen wie Flanierern. Dennoch hatten die Betreiber 2008 das Gefühl, dem Osho's ein moderneres Gesicht geben zu müssen. „Teile der Einrichtung hatten sich überlebt“, sagt Welters. „Statt der großen Tische sollte es auch ein paar kleinere geben. Und die Bar wollten wir vom Eingang in die Mitte des Lokals verlegen, um dahinter Platz für zwei bis drei Servicekräfte zu gewinnen.“

Ob es die Inspiration durch das benachbarte Osho Uta Institut war, ein Zentrum für spirituelle Therapie und Meditation, oder einfach nur kluge Weitsicht und Gespür: Die Gastronomen vertrauten die Neugestaltung des Restaurants einer Architektin an, die sich seit 12 Jahren auf Feng Shui spezialisiert hat. Ahuti Alice Müller verbindet in ihren Entwürfen die Gesetzmäßigkeiten von altem fernöstlichen Wissen mit moderner Lebensart, heutigem Design und neuester Technologie.

Prinzipien, die hervorragend zu einer Küche passen, die nicht nur natürlich und gesund ist, sondern sich ebenfalls dem Zeitgeist gemäß weiterentwickelt hat. „Das vegetarische Essen unserer Tage hat sich aus der unbeliebten Müsli-Ecke befreit“, resümiert Papst. „Unter unseren Gästen sind nicht nur strenge Vegetarier. Viele essen auch gern mal Fleisch. Aber eben nicht mehr täglich.“ Gekocht wird nach allen vegetarischen Regeln – bis hin zur reinen Gemüsebrühe. Denn im Osho's sind Brühwürfel wegen der enthaltenen, aus Knochen gewonnenen, Gelatine tabu. Auch auf die speziellen Bedürfnisse bei Allergien oder Milchunverträglichkeit geht man ein.

Mit Ahuti Alice Müller bekamen Welters und Papst beim Umbau die ideale Verbündete für ihre Visionen. Zuerst prüfte sie den „Chi-Fluss“ im Raum, nach der Feng-Shui-Lehre eine unsichtbare Energie, die das Wohlbefinden des Menschen in seiner Umgebung beeinflusst. Die Wahl der Farben und Formen folgte bestimmten Grundsätzen, die aus der Fünf-Elemente-Lehre stammen. „Ein Restaurant wird dem nährenden Element Erde zugeordnet“, erläutert Müller. Als Grundfarbe dominieren Sandtöne, warmes Rot „befeuert“ sie und setzt lebhafte Akzente. Das frische Grün im Bereich der SB-Theke steht für Wachstum und Expansion, das Metall auf den Oberflächen des Büffets für Verdichtung und Klarheit.

Außer der Farbgebung wurde die Einrichtung neu konzipiert. So wurden ganz nebenbei Arbeitsabläufe optimiert. Durch die Verlegung der Kaffee- und Getränkebar entstand inmitten des Restaurants eine kommunikative Stätte mit willkommenen Nebeneffekt: Es gibt keinen Stau mehr im Eingangsbereich. Das SB-Büffet, in dem die Speisen präsentiert werden, blieb am alten Platz, bekam aber eine Bambusverkleidung. Und von der Küche dahinter kann man jetzt durch ein Fenster in den Gastraum blicken.

Schon von draußen wirkt Osho's Place einladender, seitdem die ehemalige schwere Holztür am Eingang durch eine rahmenlose Glanzglasfalttüre ersetzt wurde. So wurden Hemmschwellen reduziert sowie der Innen- und Außenraum miteinander verbunden. Und wie reagieren die Gäste auf den Umbau? „Sie sagen, die Atmosphäre sei irgendwie anders, einfach harmonischer“, freut sich Elisabeth Papst. „Jemand meinte auch, er fühle sich hier gut aufgehoben. Und unser Umsatz ist seit der Neugestaltung tatsächlich gestiegen.“

Autor: Regina Goldlücke AHGZ-Mitarbeiterin
Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2009/8, Seite 14

Montag, 1. März 2010

"Feng Shui ist ein wunderbares Werkzeug“

Die Macher des Frankfurter Teeliriums haben sich bei der Konzeption ihrer Tee-Lounge für eine Feng Shui-Beratung entschieden. Wie lief die Zusammenarbeit?

Huiss: Fruchtbar. Die Hoffmanns waren neugierig und hatten die nötige Sensibilität. Nach einer Analyse der Gegebenheiten sollten Maßnahmen zur Optimierung des Energieflusses das gastronomische Konzept begleiten. Wir hatten uns das gemeinsame Ziel gesteckt, Wohlfühl-Räume zu schaffen.

Was wurde im Teelirium umgesetzt?

Huiss: Im Frankfurter Teelirium ist alles aufeinander abgestimmt, befindet sich am richtigen Ort und steht in unmittelbarer Verbindung zu den fünf chinesischen Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Farben, Formen, Materialien und Symbole harmonieren entsprechend den Himmelsrichtungen. Zwei Beispiele: Von außen gut sichtbar betonen runde, weiße Kugelleuchten im Nordwesten und Westen den Charakter der Lounge. Sie entsprechen dem Metall-Element, das mit Ruhe, Entspannung und Klarheit in Verbindung gebracht wird.
Die grüne Teemotiv-Wand im Südwesten, dem Bereich „natürliches Wachstum“, harmoniert mit den roten Kissen und dem Feuer-Element des Südens. Hier fühlen sich Familien besonders wohl.


Welchen Effekt haben die Feng Shui-Maßnahmen?

Huiss: Sie erzeugen vor allem eine harmonische Grundstimmung – übrigens nicht nur beim Besucher, sondern auch beim Personal. So werden Kundenfreundlichkeit und Arbeitsabläufe verbessert und die Leistung und Produktivität gesteigert. Eigentlich kennt das jeder: Man betritt einen Raum und fühlt sich einfach wohl – was sich dann letztlich auch am wirtschaftlichen Erfolg der Betreiber messen lässt.

Ist eine Feng Shui-Beratung teuer?

Huiss: Nicht teurer als vergleichbare Dienstleistungen mit positivem Nebeneffekt – der Steigerung von Gesundheit, Erfolg und Lebensqualität.

In Asien ist Feng Shui gang und gäbe. Wie gefragt ist Feng Shui hierzulande speziell in der Hospitality-Branche?

Huiss: Feng Shui erfährt gerade in diesem Bereich immer mehr Zuspruch, schließlich gilt das Sprichwort: „Der Kunde ist König.“ Dies zu vermitteln gelingt am besten dann, wenn er sich rundum wohl fühlt. Hier ist uns mit Feng Shui ein wunderbares Werkzeug an die Hand gegeben.

Die Fragen stellte Christoph Aichele
Kontakt: Michael Huiss, Tel. (0711) 260344, www.fengshui-stuttgart.de
Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2005/50, Seite 16

Erlebnisgastronomie in Gletschernähe


Das Siglu im Hotel Vier Jahreszeiten ist ein junger, frecher Mix aus Après-Ski, Musik und quirligem Leben / Klares Bekenntnis zur Feng Shui-Lehre

Erfolgreich im Pitztal: Die Hoteliersfamilie Walser ST. LEONHARD. „Feng Shui sieht man nicht – man fühlt es“, heißt das Motto im Hotel Vier Jahreszeiten mit der Erlebnis-Bar Siglu im Tiroler Ski- und Ferienort St. Leonhard. Dort haben Othmar und Chriseldis Walser 1990 nach Feng-Shui-Kriterien eine Bar zu entwickelt, die sich bereits nach kurzer Zeit zu einem beliebten Treffpunkt für alle Gäste- und Altersgruppen entwickelt hat.

Das Konzept der Familie Walser war so erfolgreich, dass aus der anfänglichen Bar ein kleines Gastro-Imperium wurde, das heute etwa 40 Mitarbeitern eine sichere Existenz bietet. Othmar Walser, Eigentümer und Geschäftsführer, hat seine unternehmerische Philosophie mit Herz und Verstand entwickelt.

Ich und meine Gattin Chriseldis sind überzeugte Gastronomen, die von Beginn an Feng Shui sehr ernst genommen haben. Es geht uns in vor allem darum, dass sich der Gast bei uns wohl fühlt“, so Walser, der sich als „Wirt und Gastgeber aus Berufung“ versteht. „Diese Überzeugung geben wir an unsere Mitarbeiter weiter, zu denen wir ein ausgezeichnetes Verhältnis haben.

„Alles weitere hat sich von selbst entwickelt“, sagt Walser. „Gleiches gilt auch für das ganze Unternehmen, zu dem – außer der Siglu-Bar und dem Hotel mit Dependance – der Schussler-Hof, der Köflerhof sowie der Walserhof mit Ferienwohnungen gehören“, fasst Othmar Walser zusammen.

Die ursprüngliche Idee zum Siglu stammt von einem inzwischen verstorbenen Hotelier, der im nahen Seefeld eine Bar in einer aus Plexiglas gebauten Kuppel in Form eines Iglu eingerichtet hatte. In Anspielung an den Vornamen seines Kollegen Siegfried, kurz Sigi, nannte Othmar Walser seinen Nachbau im Pitztal kurz und bündig Siglu. Das Konzept des Treffpunkts für eine bunt gemischte Klientel aus Gästen und Einheimischen aller Altersstufen umfasst nach zwei Umbauten auch den wettergeschützten „Biergarten Augenschmaus“ mit etwa 40 Plätzen sowie eine sonnige Terrasse mit Platz für 40 Gäste. Für Schlemmer steht die Abteilung „Pizza Pasta Gaumenfreuden“ bereit, für den Abend das „Après Ski Klangerlebnis“ sowie das „Candle Light Gefühlvoll“. Besonders unterhaltsam ist es im „Café Duftsynfonie“, wo eine Tanzfläche, Licht- und Musikanlage bereit stehen.

„Eigentlich hat sich das Unternehmen aus sich selbst heraus entwickelt – auch, weil wir konsequent zu unserer Markenphilosophie standen“, versichert der 48-jährige Erfolgsgastronom, der trotz aller Arbeit noch Zeit findet, dem Tourismusverband des Pitztals vorzustehen. Zudem engagiert sich Walser im sozialen und sportlichen Bereich. „Zur Entspannung“ nimmt der agile Gastronom regelmäßig an Marathonläufen teil.

Auch Herzensdinge sind Walser wichtig. So, wie das gesamte gastronomische Konzept des Hotels Vier Jahreszeiten nach Bauchgefühl entwickelt wurde, wird auch das Marketing recht emotional betrieben. Der Leitspruch des Unternehmens hält sich daher konsequent an die Philosophie des Feng Shui. „Der Lebensraum bestimmt das Wohlbefinden, Geborgenheit empfindet der Mensch nur, wenn sich seine Sinne in Harmonie befindet“, weiß Walser. Kein Wunder, dass auch Branchenexperten dem Führungsstil und dem Konzept des Hoteliers Tribut zollen. Das erfolgreiche Gastro-Unternehmen der Familie Walser steht auf der Nominiertenliste für den Leaders Club Award 2007. Bereits mehrfach erhielt die Familie Walser den Tui Holly, einen Preis, der nach Angaben des Touristikkonzerns auf der größten Kundenumfrage der deutschen Tourismuswirtschaft beruht.

Hans J. Ballauff
Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2007/44, Seite 9

Die Kraft der Orte - Feng Shui und Geomantie


Meinungs- und Freizeitforscher sind sich einig: Wellnessgäste möchten sich körperlich und seelisch entspannen, Kraft tanken und sich verwöhnen lassen. Doch das kann der Urlauber nur dann, wenn er sich wohlfühlt.

Es ist eine der Grundaufgaben des Hoteliers, diesen Ansprüchen des immer erfahreneren Reisenden gerecht zu werden. Es erfordert ständiges Verbessern der Qualität, vom Personal, über Küche, Service und Housekeeping bis hin zur Behandlung im Spa. Alles sollte danach ausgerichtet sein, dem Gast dieses Wohlfühl-Erlebnis zu ermöglichen. Dieses wird von sichtbaren wie unsichtbaren Faktoren beeinflusst.

Soft bringt Energie

Zu den als Hardware bezeichneten, bewusst sichtbaren und beeinflussbaren Faktoren gehören hochwertige Möbel, Dekorationen und Inventar. Dazu kommt die sogenannte Software wie Persönlichkeit des Personals, hohe Angebotsqualität, harmonische Auswahl von Farbe, Musik und Raumduft. Hinzu kommen die unsichtbaren, schwer erfassbaren Faktoren wie Raumatmosphäre und -energie sowie Stimmung.

„Die Kenntnis der energetischen Schwingungen des Ortes und des Raumes an sich sind in unserem Kulturkreis weitestgehend in Vergessenheit geraten. Sie werden viel zu wenig unterstützend genutzt, damit der Gast sich wohlfühlt und sich dadurch die allgemeinen Erfolgschancen erhöhen“, sagt Bernd Traber, Experte für Geomantie und Baubiologie aus Tettnang am Bodensee. Mit Hilfe von Geomantie lassen sich diese Strukturen aufdecken. Idealerweise bereits vor Baubeginn. In Asien lassen sich Bauherren und Architekten die positiven beziehungsweise negativen Energien eines Ortes bestimmen, bevor sie überhaupt mit den Planungen beginnen.

Doch wie wirken diese Energien? „Die energetischen Schwingungen beginnen bereits, wenn der Kunde das Haus betritt“, erläutert Traber. In der Praxis sieht das so aus: Nach einem freundlichen Empfang bezieht der Gast sein Zimmer und das Wohlfühlen kann beginnen. „Er nimmt den Raum wahr, und sein Unterbewusstsein fährt die feinen Antennen aus und erspürt dadurch sehr schnell die Raumqualität. Es signalisiert sofort, ob wir uns in einem Ort wohlfühlen oder nicht“, so der Experte. Nur sein Bewusstsein hindere den Gast bisweilen daran, die feinen Signale zuzulassen. Spätestens nach der ersten Nacht, mit einem mehr oder weniger tiefen erholsamen Schlaf, melde sich die bewusste Wahrnehmung. Im Idealfall ist der Gast erholt erwacht, ausgeruht und damit zufrieden. Er genießt gut gelaunt, da erfrischt, die Wellnessabteilung und wandelt dort von einer Entspannungs-Erfahrung zur nächsten. „Mit diesem Übermaß an Erholung und Energie kann der Urlauber zu einem genussvollen Wiederholungstäter werden“, weiß Bernd Traber aus der Erfahrung mit seinem ersten Hotelkunden: Hotel Zur Bleiche Resort & Spa in Burg im Spreewald.

„Um dieses Sich-Wohlfühlen zu erreichen, sollten alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge maximal genutzt werden. Neben den bekannten sichtbaren eben auch die unsichtbaren, energetischen und weitestgehend unbekannten Hilfsmittel“, erläutert Traber. Er nennt drei wichtige Komponenten: Geomantie, die Energie des Ortes, Baubiologie als technische Hygiene und Feng Shui, die Lehre der Raumatmosphäre.

Und das funktioniert so: Zu Beginn der Arbeit erfasst ein Experte für Geomantie durch klassisches Rutengehen separat einzelne Störfelder wie Wasseradern und Anomalien im Erdmagnetismus durch tektonische Unregelmäßigkeiten. Dadurch kann der Rutengeher den gesundheitsschädlichen, dem sogenannten geopathischen Einfluss ausweichen oder diesen zumindest reduzieren, so die Experten. Diese Störfelder können beispielsweise das Immunsystem erschöpfen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Gereiztheit verursachen. Im Spa bedeutet das: Der Gast kann keine echte Tiefenentspannung und somit auch kein nachhaltiges Erholungserlebnis erfahren. Aber anhand der Untersuchungsergebnisse lassen sich die Räume so planen, dass sie ihre jeweilige Funktion ohne negativen Einfluss erfüllen können.

Ein Geomant kann so dem Architekten aufzeigen, dass er den wichtigsten Raum, die Spa-Rezeption, nicht auf dem energetisch kritischsten Punkt plant. Denn dort wird direkt Umsatz generiert. Liegt beispielsweise diese Rezeption über einer Kreuzung von Wasseradern, so wird der Kunde unruhig, versucht diesem Einfluss zu entfliehen und geht. Die Chance auf eine erfolgreiche Buchung ist reduziert.

Die negativen Schwingungen wirken sich auch auf die Mitarbeiter aus: Sie erkranken zunehmend, und die Fluktuation steigt. Das kostet den Unternehmer Zeit, Geld und Erfolg. In einem energetisch positiven Behandlungszimmer hingegen kann sich der Gast entspannen, der Mitarbeiter bekommt Komplimente, das Trinkgeld fließt. Der Kunde ist zufrieden, lässt sich im Gespräch zu einem Produktkauf anleiten und kommt wieder. Das berichtet Bernd Traber aus der Praxis.

Der beste Zeitpunkt für die Erstellung eines geomantischen Profils liegt in der Planungsphase, also weit vor Baubeginn. Geomanten können jedoch auch beim bestehenden Bauwerk mit verschiedensten Maßnahmen eine gesunde Atmosphäre geschaffen. Für diesen Weg haben sich das Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe in Zweiflingen-Friedrichsruhe und das Relais & Châteaux Hotel Villa Hammerschmiede im Pfinztal entschieden. Angeregt durch einen Vortrag während eines Spa-Management-Seminars beauftragte die Hammerschmiede-Gastgeberin Annette Schwalbe den Architekten, die Baupläne für den Anbau des Wellnessbereiches nach einem geomantischen Profil zu erstellen.

„Wir haben den Ruhe- und Meditationsraum über positiv wirkenden Energiequellen geplant, um die Kraft des Ortes für die Entspannung zu nutzen“, erläutert die Geschäftsführerin der Villa Hammerschmiede. In der neuen Spa-Broschüre möchte sie das mit dem Zusatz „geomantisch geprüft“ kommunizieren. „Wir möchten den Gästen mitteilen, dass wir das Spa nicht nur auf dem Papier optimal geplant haben. Sie sollen spüren, dass sie auch nach einem Wochenend-Aufenthalt ein nachhaltiges Erholungserlebnis mit nach Hause nehmen“, sagt Annette Schwalbe.

Der Einsatz von baubiologischen Erkenntnissen ist ein weiterer Schritt, damit der Gast sich wohlfühlt. Die Experten berücksichtigen bei der Auswahl der Baustoffe und Ausstattungsmaterialien die Kriterien der Baubiologie. Dazu zählen lösungsmittelfreie Kleber und Farben, antistatische Textilien und abgeschirmte Elektrokabel, Netzfreischalter und strahlungsarme Elektrogeräte.

Die dritte erfolgssteigernde Komponente ist die Harmonielehre des Feng Shui. Die Gestaltung des Raumes ist die einzig sichtbare Komponente. Doch auch mit diesem Faktor wird der Gast unbewusst beeinflusst. Die Möblierung, die Wahl der Farben und Muster, die Beschaffenheit der Oberflächen und vieles mehr wird bereits zunehmend von Innenarchitekten nach den Regeln des Feng Shui eingesetzt
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„Insbesondere im Spa haben wir das Bedürfnis nach Harmonie, die Seele baumeln lassen, nach Ruhe, kurz nach ,selfness. Dies kann ich beispielsweise durch absolute Pureness gestalterisch unterstützen“, sagt die Münchner Innenarchitektin Niki Szilagyi. „Wichtig ist, dass der Raum ein Rückgrat hat und die Proportionen den Grundgedanken widerspiegeln. Deshalb versuche ich optisch beispielsweise mit Hilfe von Kerzenleuchtern den Raum in entsprechende Bahnen zu lenken.“

Aber auch die tiefenpsychologischen Bedürfnisse des spärlich bekleideten Wellnessgastes erfordern einen sehr viel höheren Schutz. Dies wird in der Raumgestaltung und der Raumdimensionierung nach den Regeln des Feng Shui besonders berücksichtigt. Denn wenn der Raum zu groß ist, fühlt sich der Mensch unsicher. Stimmt aber die Raumgröße in den Proportionen, fühlt sich der Mensch geschützt. Daher ist es wichtig, Geborgenheit in der Wellnesslandschaft zu vermitteln – so wie es in fernöstlichen Spas praktiziert wird. Designer in Asien achten auf Symmetrien und Balancen, verwenden natürliche, unaufdringliche Materialien und bewusst eingesetzte Eyecatcher wie Kerzen und Pflanzen.

Nur wenn alle Faktoren berücksichtigt werden, wird sich der Gast wohlfühlen und zufrieden sein. „Knackpunkt ist dabei immer das schwächste Glied in der Kette. Es sollte daher das Ziel sein, keine Möglichkeit auszulassen, um diese drei Komponenten zum Wohle des Gastes zu berücksichtigen und zu nutzen“, rät Bernd Traber. „Denn durch die positiven energetischen Schwingungen maximieren sich die Erfolgschancen in Wellnessräumen, ebenso wie in Hotelzimmern.“

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2008/43, Seite 10 -Autorin Elke Bire - AHGZ Mitarbeiterin