Dienstag, 9. März 2010

Zwischen Sinn und Unsinn des Feng Shui im Business Bereich

Feng-Shui-Spezialist spricht an der Hotelfachschule Pegnitz / Design ist wichtig für Geschäftserfolg
„Gutes Feng Shui sieht man nicht – man spürt es.“ Das ist das Credo von Günther Dechant. Der Architekt und Designer räumt dabei gleich mit Vorurteilen durch unsinnige Auswüchse auf Grundlage der alten chinesischen Harmonielehre auf. Das war ein Anliegen seines Vortrags „Feng Shui – Sinn und Unsinn“ an der Hotelfachschule Pegnitz. Dechant erläuterte den Fachschülern, wie die bewusste Gestaltung des Lebensraums auch eine Steigerung des geschäftlichen Erfolges bringen kann.

Kurz gefasst: „Wer gerne kommt und länger bleibt, der kauft auch mehr.“ Mit merklichem Effekt auf die Unternehmensergebnisse. Das bestätigen die Rückmeldungen, die der 55-Jährige auf seine Arbeit bekommen hat. Neben steigenden Umsätzen wirkten sich Änderungen auch innerbetrieblich aus.

Gesunkene Fluktuations- und Krankheitsraten, besseres Betriebsklima und noch erfolgreichere Mitarbeiter. Dabei setzt Dechant, der auch an der Fachhochschule Nürnberg im Fachbereich Architektur „Akupunktur des Lebensraumes“ lehrt, auf seine Umsetzung der alten Kunst zur Energieoptimierung: intuitives Feng Shui.

„Mir sind Gespür, Empfinden und Erfahrung wichtiger, als strenge Regeln und Gesetze des klassischen Feng Shui zu befolgen“, beschreibt er. So nimmt er es als Basis und setzt auf Intuition, um Lebensräume zu gestalten: „Eine stimmungsvolle Gesamtkomposition wird möglich durch eine gelungene Kombination von Bauelementen, Form- und Materialwahl, Farbe, Licht, Bezug zwischen Natur und Haus.“ Menschen, die in einem stimmigen Raum leben, arbeiten oder essen, werden dann positiv beeinflusst: etwa durch Erzeugung von Schwingungen, die Menschen verweilen lassen.

Beispielhaft dafür sind Hotelzimmer, in die sich Gäste gerne zurückziehen und dort wohlfühlen – und darum Stammgäste werden. Harmonische Reize können anregend oder beruhigend wirken. Wirkungsvoll umgesetzt wird dies nicht nur in Seminarräumen. So wundert Dechant sich auch darüber, dass zum Beispiel in vielen Betrieben halbrunde Tresen die Gäste in einer auf sie zu gewölbten Form begrüßen. Vielmehr sollte die Theke nach innen gewölbt sein, mit positiver Wirkung. Nur dann fühlten sich die Kunden empfangen statt abgestoßen.

Die Umsetzung des intuitiven Feng Shui erschöpft sich für den Nürnberger nicht mit dekorativ in den Raum gehängten Accessoires wie Spiegelchen oder Kristallen. Er betrachtet diese vereinfachende Reduzierung ebenso als Negativbeispiele wie Feng Shui beim Essen oder Feng-Shui-Bierzelte.

Gäste und Mitarbeiter sollen sich in Hotellerie und Gastronomie wohlfühlen. Das war für Schulleiter Christian Länger auch der Grund, Dechant an die Hofa Pegnitz einzuladen: „Uns ist es wichtig, unseren Schülern Möglichkeiten dafür aufzuzeigen.“ Damit Gäste zu Stammgästen werden, länger verweilen und so auch den geschäftlichen Erfolg steigern. Gabriele Tank

www.hofas-pegnitz.de

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2006/43, Seite 27