Dienstag, 9. März 2010

Wellness und Wohnen mit Feng Shui

DÜSSELDORF. Vor der mit Muschelmotiven bemalten Wohnskulptur Ovodarium bleiben die Messebesucher fasziniert stehen. „Oh, wirkt das chillig“, sind sie sich einig. „Darin möchte man relaxen.“ Die künstlerisch gestaltete Außenseite der Skulptur umgibt einen ergonomisch ausgeformten Innenraum. Die edlen Mosaikwände der geräumigen Höhle strahlen wohlige Wärme aus. Wie bei einem Tepidarium entfachen sie, durch ein im Sockel verborgenes Wasserumlaufsystem, eine ganzheitlich heilsame Wirkung.

Am Beispiel des Ovodariums zeigt sich ein Trend der Wellness-Welt. Es geht in Zukunft nicht nur um Funktion und Design, sondern vielmehr darum, Orte der Kraft zu schaffen. Diese für Ruhezonen in Spas und Saunagärten entwickelte Wohnskulptur des österreichischen Künstlers Thomas Györi sahen Besucher der Messe Beauty International Düsseldorf in der Sonderschau „Spa Business Lounge“. In der von Spa-Designer Joachim Hallwachs erstmalig konzipierten Lounge trafen sich Hoteliers, Spa-Betreiber und Kosmetikerinnen, um sich über Trends zu informieren.

Asiatische Konzepte

Laut einigen Experten wird der Bereich Medical Wellness immer wichtiger. Wie können die Hoteliers die Wünsche und Träume der Gäste erfüllen? Spa-Experte Hallwachs gab in einem Vortrag Tipps. Resort-Hotels müssen ihre klinische Kompetenz in hochwertigem Wohlfühl-Ambiente anbieten. Dabei ist es wichtig, Geomantik und Feng Shui zu integrieren. Denn zukünftig gehe es darum, Orte der Kraft und Energie zu schaffen und den Menschen ganzheitlich mit all seinen Sinnen zu erfassen, damit er sich wohlfühlt. Kreativ gestaltete Wasserwelten und großzügig konzipierte Ruheoasen spielen dabei bedeutungsvolle Rollen.
Keine Rimini-Lösungen

Hallwachs warnte die anwesenden Hoteliers vor den sogenannten Rimini-Lösungen, wenn die Gäste Kopf an Kopf gereiht in den Ruheräumen liegen müssen. Das sei Sparen am falschen Ende. Luxus, im Sinne von Raum für die Gäste, sei das Gebot der Stunde und auch der Zukunft.

„Es ist wichtig, im Wellness-Bereich eine sinnvolle Mischung zu planen, die sich aus nur bedingt wirtschaftlich erfassbaren Angeboten zusammensetzt, wie Sauna und Pool, sowie solchen, die direkten Benefit bringen wie Personalcoaching, Ernährung und Treatments.“

Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Hotels oder Resorts ist es laut Hallwachs auch bedeutsam, Behandlungsräume für Männer mit eigenem Design und passender Marketingsprache anzubieten. Beauty ist auch für den Mann von morgen ein immer wichtigeres Thema.

Die richtige Mischung aus Bereichen, in denen Frauen und Männer sowohl getrennt als auch als Paar in Kabinen entspannen können, gehört ebenso zu den goldenen Spa-Regeln. Denn Pärchen seien nach wie vor bereit, für Luxus und außergewöhnliche Wellness-Erlebnisse zu zweit viel Geld auszugeben.

Spa im Zimmer

Deshalb sind zunehmend Spa-Suiten mit Dampfbad, Sauna und Massageplatz beliebt. Des Weiteren spiele Romantik im Hotelzimmer eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wie das funktionieren kann, zeigte Designer Hallwachs am Beispiel eines Romantik Hotels: Ein drehbares frontal mit Blick auf die Natur ausgerichtetes Bett ist das Herzstück des Zimmers. Beim Kuscheln lässt es sich zum Kamin drehen. Hallwachs ist überzeugt: „Luxuriöse Hotelzimmer verkaufen sich nach wie vor am besten.“ Elke Birke

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2009/17, Seite 7