Montag, 1. März 2010

Erlebnisgastronomie in Gletschernähe


Das Siglu im Hotel Vier Jahreszeiten ist ein junger, frecher Mix aus Après-Ski, Musik und quirligem Leben / Klares Bekenntnis zur Feng Shui-Lehre

Erfolgreich im Pitztal: Die Hoteliersfamilie Walser ST. LEONHARD. „Feng Shui sieht man nicht – man fühlt es“, heißt das Motto im Hotel Vier Jahreszeiten mit der Erlebnis-Bar Siglu im Tiroler Ski- und Ferienort St. Leonhard. Dort haben Othmar und Chriseldis Walser 1990 nach Feng-Shui-Kriterien eine Bar zu entwickelt, die sich bereits nach kurzer Zeit zu einem beliebten Treffpunkt für alle Gäste- und Altersgruppen entwickelt hat.

Das Konzept der Familie Walser war so erfolgreich, dass aus der anfänglichen Bar ein kleines Gastro-Imperium wurde, das heute etwa 40 Mitarbeitern eine sichere Existenz bietet. Othmar Walser, Eigentümer und Geschäftsführer, hat seine unternehmerische Philosophie mit Herz und Verstand entwickelt.

Ich und meine Gattin Chriseldis sind überzeugte Gastronomen, die von Beginn an Feng Shui sehr ernst genommen haben. Es geht uns in vor allem darum, dass sich der Gast bei uns wohl fühlt“, so Walser, der sich als „Wirt und Gastgeber aus Berufung“ versteht. „Diese Überzeugung geben wir an unsere Mitarbeiter weiter, zu denen wir ein ausgezeichnetes Verhältnis haben.

„Alles weitere hat sich von selbst entwickelt“, sagt Walser. „Gleiches gilt auch für das ganze Unternehmen, zu dem – außer der Siglu-Bar und dem Hotel mit Dependance – der Schussler-Hof, der Köflerhof sowie der Walserhof mit Ferienwohnungen gehören“, fasst Othmar Walser zusammen.

Die ursprüngliche Idee zum Siglu stammt von einem inzwischen verstorbenen Hotelier, der im nahen Seefeld eine Bar in einer aus Plexiglas gebauten Kuppel in Form eines Iglu eingerichtet hatte. In Anspielung an den Vornamen seines Kollegen Siegfried, kurz Sigi, nannte Othmar Walser seinen Nachbau im Pitztal kurz und bündig Siglu. Das Konzept des Treffpunkts für eine bunt gemischte Klientel aus Gästen und Einheimischen aller Altersstufen umfasst nach zwei Umbauten auch den wettergeschützten „Biergarten Augenschmaus“ mit etwa 40 Plätzen sowie eine sonnige Terrasse mit Platz für 40 Gäste. Für Schlemmer steht die Abteilung „Pizza Pasta Gaumenfreuden“ bereit, für den Abend das „Après Ski Klangerlebnis“ sowie das „Candle Light Gefühlvoll“. Besonders unterhaltsam ist es im „Café Duftsynfonie“, wo eine Tanzfläche, Licht- und Musikanlage bereit stehen.

„Eigentlich hat sich das Unternehmen aus sich selbst heraus entwickelt – auch, weil wir konsequent zu unserer Markenphilosophie standen“, versichert der 48-jährige Erfolgsgastronom, der trotz aller Arbeit noch Zeit findet, dem Tourismusverband des Pitztals vorzustehen. Zudem engagiert sich Walser im sozialen und sportlichen Bereich. „Zur Entspannung“ nimmt der agile Gastronom regelmäßig an Marathonläufen teil.

Auch Herzensdinge sind Walser wichtig. So, wie das gesamte gastronomische Konzept des Hotels Vier Jahreszeiten nach Bauchgefühl entwickelt wurde, wird auch das Marketing recht emotional betrieben. Der Leitspruch des Unternehmens hält sich daher konsequent an die Philosophie des Feng Shui. „Der Lebensraum bestimmt das Wohlbefinden, Geborgenheit empfindet der Mensch nur, wenn sich seine Sinne in Harmonie befindet“, weiß Walser. Kein Wunder, dass auch Branchenexperten dem Führungsstil und dem Konzept des Hoteliers Tribut zollen. Das erfolgreiche Gastro-Unternehmen der Familie Walser steht auf der Nominiertenliste für den Leaders Club Award 2007. Bereits mehrfach erhielt die Familie Walser den Tui Holly, einen Preis, der nach Angaben des Touristikkonzerns auf der größten Kundenumfrage der deutschen Tourismuswirtschaft beruht.

Hans J. Ballauff
Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, Ausgabe 2007/44, Seite 9